18 Tage Thailand
Montag, 6. Juni 2011
04.03.2011 - Ko Phi Phi - Die Katze im Kühlschrank
Um 10 Uhr startet zu einem Preis von 350 Baht unser Schnorcheltrip rund um die Inseln der Phi Phi – Gruppe. Mit ca. 15 Leuten machen wir uns auf zum Anleger und suchen uns als allererstes Flossen aus. Detlev hat Pech. Größe 46 ist in Thailand wohl Mangelware, also keine Flossen für ihn. Wir lernen Alex und Daniel kenne, 2 angehende Zahnmediziner aus Nürnberg. Sie reisen für 2 Monate in Asien herum und warten momentan auf ihr Visum für Indien. Dann ist da noch Rachel, eine langhaarige Blondine aus Sydney. Sie berichtet lachend davon, dass sie um die ganze Welt reist und die Reise nur gelegentlich unterbricht, um ein wenig zu arbeiten.




Mit einem solchen Longtailboot machen wir unseren Schnorcheltrip


Nun geht’s mit dem Longtailboot zum ersten Schorchelrevier. Am sogenannten Shark Point, nicht weit von unserem Ausgangspunkt stelle ich fest, dass ich gar nicht schnorcheln kann. Ständig gelangt Wasser in das Atemrohr und Salzwasser einzuatmen ist nun wirklich das Letzte. Also nur mit Brille und Flossen tauchen, so geht’s schließlich auch. Und tatsächlich sieht man die ersten bunten Fische. Als nächstes geht’s weiter zur Moskitoinsel, wo wir uns ein wenig sonnen können. Es ist so heiß, dass man schnell wieder ins Wasser möchte und da passierts: Eine meiner Kontaktlinsen wird regelrecht aus dem Auge gespült. Leider möchte mir niemand bei der Suche nach der Linse helfen, also geht’s mit einem halbblinden Auge weiter. Am Monkeybeach treffen wir auf Makaken, die sich daran gewöhnt haben von den Urlaubern gefüttert zu werden. Sie fressen direkt aus der Hand, klauen aber noch lieber die ganze Tüte und verschwinden mit dieser.




Manche Fische lassen sich mit Brot anlocken




Detlev hat das Schnorcheln besser raus


In der Nähe liegt ein weiterer Tauchgrund. Hier gibt es noch mehr Fische und herrlich klares Wasser. An einigen Stellen kann man sich hinstellen und an anderen wiederum metertief zwischen den Korallen tauchen. Kurz vor Phi Phi Ley kommen wir an imposanten Felsen vorbei, die an eine urweltliche Zeit erinnern. In den Felswänden von Phi Phi Ley kann man Gerüste erkennen, die zur Schwalbennestsuche verwendet wurden. In den Höhlen von Phi Phi Ley brüten viele Schwalben, die Ihre Nester mit Speichelfäden verkleben. Die Speichelfäden sind der eigentliche Bestandteil für die Schwalbennestsuppe, eine chinesische Spezialität. Nahe dieser Felsen liegt der dritte Schnorchelplatz unserer Tour. Teile des Riffs liegen hier direkt unter der Wasseroberfläche, an anderen Stellen könnte man 10 m und tiefer tauchen. Die Vielzahl der Fische erschlägt einen fast, aber ein Bestimmungsbuch gibt es nicht. Daniel meint einen Hai gesehen zu haben, was natürlich möglich ist. Weiter draußen soll es auch die Möglichkeit geben bei Tauchgängen den bis zu 20 m langen Walhai zu sehen. Ein Erlebnis, welches ich mir auch noch ganz gerne geben würde.




Faszinierende Felswelt




Leitern und Seile für die Ernte von Schwalbennestern


„The Beach“, wir betreten ihn, den sagenumwobenen Strand. Am Maya Beach wurde ein Großteil des Films mit Leonardo di Caprio gedreht. Leonardo ist aber nirgends zu sehen. Unser Boot macht vor dem Strand fest und wir müssen uns den Weg durch die steinige Bucht kämpfen. Einen Traumstrand stelle ich mir anders vor. Am eigentlichen Strand wird klar, warum Maya Beach eine gute Wahl für den Film war. Die Kulisse ist einfach klasse. Die Bucht ist fast ganz von Felsen umschlossen, das Wasser ist herrlich blau, nur die Menschenmassen stören irgendwie die Idylle. Warum mussten die auch dieselbe Idee haben? Wir planschen etwas und nehmen ein Sonnenbad, ich entdecke einige Adler über uns, die aber zu hoch fliegen für ein gutes Foto. Schade eigentlich. Gegen 18 Uhr geht es wieder zurück.




Maya Bay - The Beach


Auf dem Rückweg unterhalte ich mich ein wenig mit Emily, die von der Kanalinsel Guernsey kommt. Sie trug den ganzen Tag lange Klamotten, weil sie anscheinend etwas Angst vor der Sonne hatte. Detlev hat es auch wieder erwischt, trotz 1000-maligen Eincremens ist der Rücken wieder rot. Auch meine Haut brennt ein wenig, es ist aber noch okay. Zum Abschluss erleben wir noch einen schönen Sonnenuntergang auf dem Meer.




Ein Sonnenuntergang


Für den Abend verabreden Detlev und ich uns mit Alex, Daniel und Rachel im Papaya. Das Papaya ist ein spartanisch eingerichtetes Restaurant ziemlich mittig im Ort gelegen und verfügt wahrscheinlich über die größten Portionen im Einzugsbereich des indischen Ozeans. Trotz Warnung teilen Detlev und ich uns keine Portion, sondern bestellen jeder für sich. Ich schaffe knapp die Hälfte meines Essens. Es ist so heiß, dass sogar die hauseigene Katze Abkühlung sucht. Sie hält ein Schläfchen im Kühlschrank, den sie anscheinend nur gelegentlich verlässt, wenn die Tür geöffnet wird.Da es gewittert genehmigen wir uns noch einen Drink in der Bar nebenan. Detlev und ich haben noch genug vom letzten Abend, Alex, Daniel und Rachel wollen es aber wissen. Sie bestellen ein paar Buquets mit hochprozentigen Drinks.




schön kühl hier




Kampftrinken - Daniel, Rachel und ich


Nach dem Gewitter geht es weiter zum Strand, natürlich mit neuen Buquets, die unterwegs gekauft werden. Endlich erleben wir eine Beachparty. Zunächst kommt die Einstimmung durch ein paar Feuerakrobaten mit Fackeln. Wer möchte kann über ein Leuchtseil springen, welches von 2 schwarzen Partyboys geschwungen wird. Anschließend geht’s zum Limbo. Jeder, der seinen ungelenken Körper unter der Stange entlangwinden kann ohne sie zu reißen wird mit einem Kurzen belohnt. Am Anfang ist es einfach, sogar ich habe keine Probleme, aber auf einer Höhe von 50 cm muss jeder passen. Nur ein schwarzer mit Afrolockenkopf hat den Bogen raus. Jetzt weiß ich was Dante während seiner Verletzungspause in Gladbach macht. Unglaublich, wie er in die Knie geht und seinen Körper nach hinten fallen lässt und dabei noch das Gleichgewicht hält – eine physikalische Unmöglichkeit. Schließlich werden dumpfe Beats aufgelegt, zu denen die Masse abtanzt. Nichts für mich, ich gehe als letzter nach Hause, die Anderen hatten sich schon zwischendurch verabschiedet.




"Dante" - Ein Hero mit dem Seil

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